Wie Forscher jetzt bestätigen, verfügt ein besonderer Wirkstoff von Olivenöl über die erstaunliche Fähigkeit, Krebszellen in kürzester Zeit zu töten. Schon nach nur einer halben Stunde sterben sie ab, während gesunde Zellen keinen Schaden erleiden.
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Oleocanthal, eine in Olivenöl vorkommende chemische Verbindung, soll Tumore kollabieren lassen. Dabei läuft deren Zerstörung wesentlich schneller ab, als beim programmierten Zelltod, wie ihn die Natur entwickelt hat. Für gewöhnlich setzt diese Apoptose bei fortschreitender Entartung einer Zelle von selbst ein. Sie dauert zwischen 16 und 24 Stunden, wobei Krebszellen leider in der Lage sind, dieses Todesprogramm zu deaktivieren.
Sobald aber Oleocanthal ins Innere einer malignen Zelle gerät, stirbt sie innerhalb von nur einer halben Stunde, so erklären jetzt Wissenschaftler der amerikanischen Rutgers-Universität. Zunächst gingen sie davon aus, dass die Substanz ein Schlüsselprotein für die Apoptose aktiviert und damit den Zelltod einleitet. Bis sie feststellten, wie ungewöhnlich schnell der Vorgang abläuft. Also muss dabei noch etwas anderes im Spiel sein.
Die Forscher glauben mittlerweile auch zu wissen, was geschieht: In Labortests fanden sie heraus, dass die Krebszellen von ihren eigenen Enzymen getötet werden. Oleocanthal punktiert winzige Proteinbläschen innerhalb der tierischen Zelle, die Lysosomen. Sie enthalten zahlreiche Verdauungsenzyme, um diverse Makromoleküle aufzulösen. Werden die Zellorganellen durchlässig, öffnet sich sozusagen Pandoras Büchse. Die Lysosomen gleichen einem mikroskopischen Abfalleimer, hier wird der zellulare Müll angehäuft.
Allerdings sind die winzigen Gebilde auch in der Lage, diese Abfälle wieder aufzubereiten. Doch wenn Oleocanthal die Lysosomen knackt, ergießt sich der Molekülschrott in die maligne Zelle. Paul Breslin, Professor für Ernährungswissenschaften an der Rutgers-Universität, verdeutlicht die Folgen mit einem recht drastischen Bild: »Wenn Sie eines dieser Dinger öffnen, ist wirklich die Hölle los!«
In diesem Falle aber könnte die Hölle himmlische Folgen haben – oder wird hier am Ende gar wieder einmal der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben? Was ist mit den gesunden Zellen? Genau hier geben die Forscher nach gegenwärtigem Stand der Dinge zunächst Entwarnung: Intakte Zellen im Umfeld werden nicht angegriffen!
Während diese Vorgänge ablaufen, beenden sie ihre Aktivität zwar vorübergehend, sie scheinen sich in einer Art »Schlafmodus« zu befinden, nehmen dann nach etwa einem Tag aber ihre normale Tätigkeit wieder auf. Oleocanthal macht offenbar genau das Richtige, zielsicher und wirksam. Die aktuellen Ergebnisse bestätigen frühere Vermutungen.
Der führende amerikanische Biologe Gary K. Beauchamp, bis 2014 Direktor des Monell Chemical Senses Center zur Erforschung chemisch vermittelter Sinnesreize, wurde erstmals im September 2005 auf Oleocanthal aufmerksam. Er probierte hochwertiges, extra natives Olivenöl und stellte dabei einen stechenden Reiz im Hals fest.
Ähnliches hatte er schon einmal erlebt, als er das Schmerzmittel Ibuprofen einnahm. So begann Beauchamp, sich ausführlicher mit den Inhaltsstoffen von Olivenöl zu befassen und stieß schließlich auf jene chemische Verbindung, die er Oleocanthal nannte. Zusammen mit seiner Forschergruppe entdeckte er auch dessen interessante Eigenschaft, ein kurz als COX bekanntes Enzym zu beeinflussen. Damit verbindet sich eine entzündungshemmende Wirkung. Der Anteil von Oleocanthal in Olivenöl ist ziemlich niedrig. 50 Gramm natives Öl ergeben nur rund neun Mikrogramm der Substanz. Erst ein halber Liter davon würde ungefähr einer typischen Dosis Ibuprofen gleichkommen. Das sollte man eher nicht ausprobieren.
Paul Breslin und seine Forscherkollegen wollen nun herausfinden, ob Oleocanthal auch außerhalb von Laborbedingungen in der Lage ist, Krebszellen abzutöten und Tumore in lebenden Tieren schrumpfen oder verschwinden zu lassen. David Foster, einer der beteiligten Wissenschaftler, ergänzt: »Wir wollen auch verstehen, woran es liegt, dass Krebszellen empfindlicher als nicht-kanzeröse Zellen auf Oleocanthal reagieren.« Dieser bemerkenswerte Inhaltsstoff verringert möglicherweise auch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.
Was letztlich aus solchen Erkenntnissen wird, bleibt offen. Leider stellt sich die Industrie oft gegen entsprechende Neuerungen, wenn verlässliche und sehr umfangreiche Einnahmequellen gefährdet würden, hier vor allem: Die kostspielige Chemotherapie, die ihren Nutzen wohl kaum glaubwürdig unter Beweis stellen konnte und dennoch zum Standard avancierte. Patienten werden durch diese Therapie stark geschwächt und ausgelaugt.
Getötet werden meist nicht die Krebszellen, sondern vielmehr die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers – jene unfassbaren Kräfte, für die vielfach der Begriff »Placebo-Effekt« herhalten muss, um die Fakten hinter den vermeintlich eingebildeten Heilwirkungen zu vernebeln, frecherdings sogar nicht selten im Falle von Krebserkrankungen, die durch alternative bzw. komplementäre Therapien erfolgreich geheilt wurden.
In »eigener Sache«: Ich habe beides in der Kindheit am eigenen Leibe erlebt – die Effekte der Chemotherapie sowie später auch die Wirkung alternativer Verfahren. Die onkologische Schul(d)-Medizin hatte mich aufgegeben, als »austherapiert« – demnach also: keine Überlebenschance.
Trotz der denkbar schlechtesten Prognose nach Knochen- und Lungenkrebs, »trotz« völligen Abbruchs aller konventioneller Behandlungsmethoden und »trotz« jahrelanger alternativer Therapien mit Mistelpräparaten, Magnetfeldapplikationen, Akupunktur und weiteren Verfahren habe ich überlebt.
Man mag zu alledem stehen, wie man will, doch viele andere sogenannte »austherapierte Fälle« haben ebenfalls mit Alternativen überlebt. Zu den wirklich Geheilten erfährt die Öffentlichkeit interessanterweise nur wenig. Aber es gibt sie. Und vielleicht bietet jener Wirkstoff aus dem Olivenöl tatsächlich eine weitere wichtige Komponente, um Krebs zu heilen und den Körper zu seinem natürlichen Gleichgewicht zu führen. Man kann es nur hoffen.
von Andreas von RétyiQuelle: http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/natuerliches-heilen/andreas-von-r-tyi/wirkstoff-aus-olivenoel-waffe-gegen-krebs-.html
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